Allgemeine Informationen der Zahnärzte-Gemeinschaft "Zahnmedizin Landshut.de"

Das menschliche Gebiss

Die ersten Zähne lassen sich frühestens ab dem sechsten Lebensmonat sehen. Das so genannte Milchgebiss im Kindesalter besteht aus 20 Zähnen. Die Pflege der Kinderzähne sollte so früh wie möglich beginnen. Denn ein gesundes Milchgebiss ist eine wichtige Grundlage für ein gesundes "bleibendes Gebiss". Der vorzeitige Verlust eines Milchzahns etwa kann sich negativ auf den Durchbruch der bleibenden Zähne auswirken.Die bleibenden Zähne brechen zwischen dem 7. und 14. Lebensjahr durch, wobei der Durchbruch der Weisheitszähne in der Regel erheblich später erfolgt. Das vollständige Gebiss von Erwachsenen hat 32 Zähne, die sich in verschiedene Typen unterteilen: 8 Schneidezähne, 4 Eckzähne, 8 kleinere Backenzähne (Prämolaren) und 12 große Backenzähne (Molaren) inklusive der Weisheitszähne. Die Zähne sind über den Zahnhalteapparat (Parodont) im Ober- und Unterkieferknochen verankert.Zähne erfüllen wichtige Funktionen. In erster Linie dienen sie zur Nahrungsaufnahme und leisten als ?Nahrungszerkleinerer? eine wichtige Vorarbeit bei der Ernährung. Sie sind aber auch eine Art ?Visitenkarte?. Gesunde, weiße Zähne verleihen einem Menschen ein strahlendes Lachen, tragen also wesentlich zu einem sympathischen Erscheinungsbild bei. Da wir unsere Zähne in der Regel ein Leben lang behalten, sollte ihrer Pflege und Gesunderhaltung eine wichtige Bedeutung zukommen. Denn sind die Zähne einmal zerstört, kann man sie nur noch reparieren oder durch künstliche Materialien ersetzen, die jedoch niemals ein gleichwertiger Ersatz für den eigenen, natürlichen Zahn sein können.

Der Aufbau des Zahns

Der Zahn (lateinisch: dens) gliedert sich im Mund in einen sichtbaren und einen unsichtbaren Teil. Der sichtbare Abschnitt besteht aus der Zahnkrone.
Der wesentlich längere, unsichtbare Teil ist unterteilt in den Zahnhals, der bei gesunden Zähnen unter dem Zahnfleisch liegt, und in die Zahnwurzel, die im Kieferknochen verankert ist. Anatomisch unterscheiden sich die Zähne insbesondere durch die Anzahl und Länge der Wurzeln: Schneidezähne, Eckzähne und Prämolaren haben jeweils eine Wurzel, wobei die der Eckzähne etwas länger ist. Die Molaren des Oberkiefers besitzen drei, die des Unterkiefers zwei Wurzeln.
Die Zahnkrone ist überzogen mit dem Zahnschmelz, der härtesten Substanz des menschlichen Körpers. Der Schmelz, der bis zum Zahnhals reicht und dort ausläuft, besteht fast ausschließlich aus einer Mineralschicht und schützt den Zahn vor schädigenden Einflüssen und Erosion (Abnutzung, Abrieb). Vom Zahnhals an sind die Wurzeln mit einer dünnen aber sehr harten Schicht, dem Wurzelzement, umgeben. An diesem Zement ist der Zahn mit Fasern im Kieferknochen verankert.
Der größte Teil des Zahns besteht aus dem Zahnbein (Dentin), das von der Wurzel bis in die Zahnkrone reicht und wesentlich weicher ist als der Zahnschmelz. Das Zahnbein wiederum umschließt das empfindlichste Organ des Zahns, das Zahnmark (Pulpa). Dieses besteht aus Bindegewebe und ist von Blutgefäßen, die den Zahn versorgen, Lymphgefäßen und Nervenfasern durchzogen. Die Pulpa wird umgangssprachlich auch als Zahnnerv bezeichnet, da Reizungen und Entzündungen des Zahnmarks zu Schmerzen führen können. Entzündungen können sich über die Pulpa bis in den Knochen- und Wurzelspitzenbereich ausbreiten. In einem solchen Fall spricht man von einer Pulpitis. Feine Ausläufer der Pulpa durchziehen auch das Dentin und reichen fast bis an den Zahnschmelz heran. Auf diese Weise können Reize wie heiß und kalt, süß oder sauer an den ?Zahnnerv? weitergeleitet werden. Neben der Versorgung des Zahns kommt der Pulpa so auch eine wichtige Warnfunktion zu. Treten Schmerzen auf, sollte man auf jedem Fall einen Zahnarzt aufsuchen. Denn Ursache des Schmerzes können eine Karies, frei liegende Zahnhälse, Entzündungen oder Verletzungen sein.
Der Zahnhalteapparat (Parodont)
Der Zahnhalteapparat (Parodont) bezeichnet das Verankerungssystem des Zahns im Ober- und Unterkieferknochen. Das Parodont besteht aus dem Zahnfleisch, der Knochenalveole, dem Desmodont und dem Wurzelzement. Das Zahnfleisch (Gingiva) ist ein spezieller Teil der Mundschleimhaut. Es umgibt den sichtbaren Zahn und ist mit dem Zahnschmelz bzw. dem Zahnwurzelzement durch den so genannten Epithelansatz verbunden. Das Epithel ist ein unverhorntes, äußeres Schutzgewebe des Zahnfleischs. Durch diese Verbindung wird der Körper gegen Bakterien abgeschottet. Interdental- oder Zahnfleischpapille nennt man den Teil der Gingiva, der sich zwischen den Zähnen befindet. Als Gingivitis bezeichnet man die häufig auftretende ?Zahnfleischentzündung?.
Unter der Knochenalveole versteht man das Zahnfach im Kieferknochen, in das die Zahnwurzel eingebettet ist. Entsprechend der Anzahl der Zahnwurzeln kann es pro Zahn mehrere Knochenalveolen geben. Sie bilden den knöchernen Anteil des Parodonts.Das Desmodont (Zahnwurzelhaut) umgibt bei einem gesunden Zahn den Wurzelbereich und ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Zahn und Kieferknochen. Durch seine elastischen Fasern ermöglicht das Desmodont dem Zahn innerhalb des Zahnfaches eine gewisse Beweglichkeit und kann so Druck auf den Zahn ?abfedern?.Durch Plaquebakterien, die sich ober- und unterhalb des Zahnfelischrandes ansiedeln, kann es zu entzündlichen Reaktionen des Parodonts kommen. In diesem Fall spricht man von einer Parodontitis oder parodontalen Erkrankungen.

Definition von Karies

Die häufigste Erkrankung der Zahnhartsubstanzen ist die Zahnkaries. Karies entsteht durch das Zusammenwirken bestimmter Mikroorganismen in der Mundhöhle und dem Konsum von Kohlenhydraten, speziell von Zucker. Begleitend spielen Faktoren wie zum Beispiel die Eigenschaften des Speichels, Zusammensetzung und Form der Zähne sowie das Gesundheitsverhalten eine Rolle.

Ursachen von Karies

Die von Miller (1898) erstmals vorgestellte und später von anderen Wissenschaftlern bestätigte ?chemoparasitäre Theorie? ist heute die allgemein akzeptierte Theorie der Kariesentstehung. Kariogene Mikroorganismen der Mundhöhle, organisiert in der Form eines Biofilms (Zahnplaque) produzieren bei einem Überangebot an kariogenem Substrat (speziell Zucker) organische Säuren. Wirken diese Säuren lange genug auf die Zahnhartsubstanzen ein, so entmineralisieren sich diese. In der frühen Phase kann dieser Prozess noch ohne bleibenden Schaden gestoppt werden. Wenn schon eine Kavität (Loch im Zahn) entstanden ist, muss die kariös erweichte Zahnhartsubstanz entfernt und eine Füllung angefertigt werden

Bakterien

Es gibt mehr als 300 verschiedene Arten von Bakterien in unserer Mundhöhle. Die meisten dieser Mikroorganismen sind nützlich, sogar äußerst wichtig für den Ver-dauungsprozess. Einige Mikroorganismen sind in der Lage, sich an die Zahnoberfläche zu heften und können innerhalb kurzer Zeit, sofern sie nicht daran gehindert werden, einen fest anhaftenden Zahnbelag (Plaque) bilden. In den vergangenen Jahrzehnten gelang es, bestimmte Bakterienarten zu identifizieren, die besonders gut an den Zähnen anhaften und aus Zucker für die Zähne schädliche Säuren produzieren können. Mit einfachen Testverfahren kann man nachweisen, in welchem Maß die Mundhöhle einer Person mit diesen Bakterien (z.B. Streptokokkus mutans) besiedelt ist. Diese Verfahren werden in der zahnärztlichen Praxis als ?Kariesrisiko-Test? angeboten.

Ernährung

Die Zunahme des Kariesbefalls in einer Bevölkerung war in der Vergangenheit immer mit zunehmendem Wohlstand und Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten verknüpft. Es besteht kein Zweifel, dass ein Überangebot an Zucker und Stärkeprodukten von überragender Bedeutung für die Kariesentstehung ist. Nicht nur die festen Nahrungsmittel, sondern auch gesüßte Getränke spielen eine große Rolle. Wie schnell und in welchem Ausmaß Karies entsteht, hängt aber nicht so sehr von der Gesamtmenge des Zuckerkonsums, sondern viel mehr von der Häufigkeit bzw. den Zeitabständen zwischen den Zuckerimpulsen ab.

Schutzsystem Speichel

Speichel hat für Zähne und Mundgesundheit eine ganz besondere Schutzfunktion: Er kann die Säuren, die die Zahnsubstanz zerstören, neutralisieren und den Zahnschmelz wieder festigen (Remineralisation). Nach dem Essen oder Trinken produzieren Kariesbakterien häufig zahnschädigende Säuren und der pH-Wert im Mund sinkt. Wenn die Säuren nur eine kurze Zeit auf den Zahn einwirken und rasch wieder ein neutraler pH-Wert im Mund erzeugt wird, nimmt der Zahn aus dem Speichel die entzogenen Mineralstoffe Kalzium und Phosphat wieder auf. Je weniger Zahnbelag (Plaque, Biofilm) auf den Zähnen ist, desto besser kann der Speichel die Zähne umspülen.
Kräftiges Kauen stimuliert den Speichelfluss. Eine ?kauaktive? Nahrung ist daher besser für die Zähne als weiche Nahrung. Auch das Kauen zuckerfreier Zahnpflegekaugummis oder das Lutschen zuckerfreier Zahnpflegebonbons fördert die Speichelproduktion und sorgt für den richtigen pH-Wert im Mund. Stimulierter Speichel ist besonders mineralstoffreich und seine Fähigkeit, Säuren zu neutralisieren, besonders hoch.
Die Kieferorthopädie ist ein Spezialgebiet der Zahnmedizin, das sich mit Kiefer- und Zahnfehlstellungen beschäftigt, insbesondere mit deren Vorbeugung, Diagnose und Therapie. Infolge von Zahn- und Kieferfehlstellungen können etwa Kau- und Abbeißprobleme, Sprechstörungen oder Kiefergelenksprobleme entstehen, die durch eine kieferorthopädische Behandlung therapiert werden. Darüber hinaus kann durch eine solche Behandlung Schäden am Zahnhalteapparat (Parodontalschäden), Zahntraumata oder Kiefergelenksproblemen vorgebeugt werden. Aber auch ästhetische Faktoren spielen eine entscheidende Rolle für eine kieferorthopädische Behandlung.

Zahnfehlstellungen sind bei fast jedem menschlichen Gebiss zu beobachten. Dies bedeutet jedoch nicht automatisch, dass auch eine kieferorthopädische Behandlung notwendig ist. Eine erste Diagnose stellt der Zahnarzt oder der Kieferorthopäde. Es werden unter anderem Zahndurchbrüche, Zahnanzahl sowie die Zahn- und Bissposition kontrolliert. Wenn eine Behandlung erforderlich ist, überweist der Hauszahnarzt den Patienten zum Kieferorthopäden (Zahnarzt mit vierjähriger kieferorthopädischer Weiterbildung), der dann nach einer gründlichen Untersuchung Modelle und Röntgenaufnahmen für die Diagnose erstellt.
Der Beginn der Behandlung richtet sich individuell nach dem Problem des Patienten. Liegt eine Fehlstellung schon im Milchgebiss vor, sollte die Behandlung früh beginnen, weil die Fehlstellung je nach Schweregrad das Wachstum ungünstig beeinflussen kann. In der Regel beginnt eine Therapie, wenn die bleibenden Schneidezähne komplett sind oder der vollständige Zahnwechsel erfolgt ist. Es ist ratsam, die Gebissentwicklung bei Mädchen im Alter zwischen acht und zehn Jahren, aufgrund der Wachstumsunterschiede bei Jungen erst im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren zu kontrollieren.

Ursachen

Viele Fehlstellungen haben eine genetische Ursache, so dass Gebissanomalien in einer Familie gehäuft auftreten können. Aber auch bestimmte Gewohnheiten im Kleinkindalter, wie zum Beispiel exzessives Nuckeln oder Daumenlutschen, können die Kiefer verändern und zu Fehlstellungen führen.
Ist der Kiefer zu eng, wachsen die Zähne oft verschachtelt. Auch wer schon früh seine Milchzähne wegen Karies verliert, kann Probleme bekommen, da die nachfolgenden Zähne nicht ausreichend Platz finden. Bleiben Milchzähne dagegen zu lange im Kiefer, drohen ebenfalls Zahnfehlstellungen, da sich die endgültigen Zähne an diesen vorbei schieben müssen oder sich verlagern können. Fehlstellungen der Kiefer oder Zähne können auch durch Verletzungen verursacht werden. Nicht zuletzt führen bestimmte Krankheiten, wie zum Beispiel das Down-Syndrom oder die Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte, zu einer veränderten Gebiss-Situation.

Therapie

Das Gebiet der Kieferorthopädie lässt sich grob in drei Behandlungsbereiche einteilen: Die myofunktionelle Therapie erfolgt bei falscher Zungen- und Mundfunktion sowie bei einer Kiefergelenksbehandlung In der komplexen Funktionskieferorthopädie werden Korrekturen mit Hilfe von Muskelreizen erzielt. Neben Zahnfehlstellungen werden vor allem falsche Stellungen der Kiefer zueinander korrigiert. Als Orthodontie werden die Korrekturen von Zahnfehlstellungen bezeichnet.Myofunktionelle Behandlungen können zum Beispiel mit Mundvorhofplatten durchgeführt werden, wenn kein richtiger Mundschluss besteht. Zur Korrektur falscher Zungenhaltungen oder -funktionen überweist der Kieferorthopäde oft zur logopädischen Behandlung. Zur Kiefergelenksbehandlung, bei Schmerzen oder Knackgeräuschen im Kiefergelenk, kann der Kieferorthopäde mit unterschiedlichen Aufbissschienen beitragen.
Korrekturen von Zahnfehlstellungen (Orthodontie), bei denen der einzelne Zahn in seinem Knochenfach bewegt wird, können in jedem Lebensalter erfolgen. Komplexe Funktionskieferorthopädie ist hingegen an die Wachstumsphase gebunden. Die Korrekturen werden bei allen drei Behandlungsformen mit Hilfe von herausnehmbaren oder festsitzenden Apparaturen durchgeführt.
Alle kieferorthopädischen Behandlungen führen grundsätzlich nur dann zum Erfolg, wenn der Patient eigenverantwortlich mitarbeitet.
Bei schweren Kieferfehlstellungen setzt die Therapie schon im Milchzahngebiss an, zum Beispiel wenn der Unterkiefer den Oberkiefer deutlich überragt. Eine frühzeitige Behandlung ist auch beim so genannten Kreuzbiss notwendig, bei dem die Zähne des Unterkiefers vor den Oberkieferzähnen stehen. Normalerweise beginnt die Behandlung zwischen dem neunten und zwölften Lebensjahr, wenn die Milchbackenzähne herausfallen und durch die bleibenden Zähne ersetzt werden.
Um Fehlstellungen der Zähne zu behandeln, stehen verschiedene kieferorthopädische Apparaturen zur Verfügung ? die festsitzenden oder herausnehmbaren Zahnspangen. Muss der Kiefer beispielsweise wenig gedehnt werden, kommen herausnehmbare Plattenapparaturen zum Einsatz, bei sehr starker Dehnung sind oft festsitzende Spangen erforderlich. Müssen wegen starkem Platzmangel bleibende Zähne entfernt werden, ist in fast allen Fällen eine festsitzende Spange angezeigt.Unter parodontalen Erkrankungen versteht man alle entzündlichen Erkrankungen des Zahnhalteapparates (Parodont). Parodontale Erkrankungen können in allen Altersstufen und in verschiedenen Schweregraden auftreten. Im schlimmsten Fall kann eine Entzündung des Parodonts (Parodontitis) das Zahnbett zerstören, zum Abbau des Kieferknochens und letztlich zum Zahnverlust führen.

Ursachen

Man unterscheidet zwischen Entzündungen des Zahnfleischs (Gingivitis) und Entzündungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis). Beide Formen, Gingivitis und Parodontitis, entstehen nur, wenn bakterielle Zahnbeläge (Plaque) vorhanden sind. Parodontitis und Gingivitis sind also Infektionskrankheiten, die durch Bakterien verursacht werden. Wird der bakterielle Zahnbelag, der sich auf den Zahnflächen vor allem zwischen Zahnfleisch und Zahnhals ansiedelt, über mehrere Tage nicht gründlich entfernt, kann das Zahnfleisch mit einer Entzündung reagieren.
Ob eine Entzündung auftritt oder nicht und welchen Verlauf sie nimmt hängt davon ab, wie gut das Immunsystem des Körpers funktioniert. Dies wiederum wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst: Familiäre oder berufliche Probleme, gravierende Ernährungsfehler und Dauer-Stress können das Immunsystem ebenso schwächen wie körperliche und psychische Erkrankungen. Besonders gefährdet aber sind Raucher. Sie entwickeln häufiger Parodontitis und haben sehr viel schlechtere Heilungschancen als Nichtraucher. Auch Alkoholmissbrauch sowie genetische Faktoren können den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen.
Grundsätzlich gilt: Ohne Plaque kann keine Parodontitis entstehen! Das heißt: Durch eine gründliche Mundhygiene kann man einer Parodontitis vorbeugen.
Gefährdete Menschen, wie beispielsweise Raucher, müssen nicht nur auf eine gründliche Mundhygiene achten, sondern sollten überdies auch häufiger Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt in Anspruch nehmen und sich die Zähne professionell reinigen lassen.Eine sorgfältige Mundhygiene ist Voraussetzung für den langen Erhalt gesunder Zähne. Durch eine gute Zahn- und Mundpflege sind Karies, Entzündungen des Zahnfleisches und des Zahnhalteappartes sowie Mundgeruch vermeidbar.
Auslöser von Karies und Zahnfleischerkrankungen sind bakterielle Zahnbeläge ? auch Plaque oder Biofilm genannt. Die Entfernung der Plaque bzw. die Plaque-Prophylaxe ist daher von entscheidender Bedeutung. Das heißt: Regelmäßig und sorgfältig Zahnoberflächen und Zahnzwischenräume reinigen!
Heutzutage gibt es eine Reihe von Hilfsmitteln für die richtige Zahnpflege. Die Palette reicht von Zahnbürsten, Zahnzwischenraumbürsten, Mundduschen und Zahnseide bis hin zu zuckerfreien Zahnpflegekaugummis und -bonbons.
Die Endodontie (auch Endodontologie) ist ein Teilgebiet der zahnerhaltenden Fächer und beschäftigt sich vorrangig mit der Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen der inneren Gewebe (Pulpa) der Zähne. Die endodontische Behandlung umfasst Maßnahmen zur Erhaltung der Pulpa und, wo dies nicht mehr möglich ist, zur Wiederherstellung gesunder Verhältnisse im Wurzelkanal und in den benachbarten Geweben (Periapex) im Bereich der Wurzelspitze. Ziele jeder endodontischen Behandlung sind die Erhaltung des erkrankten Zahnes und die dauerhafte Verhütung von schädlichen Auswirkungen auf den Gesamtorganismus, die von einem erkrankten Zahn ausgehen können.


Erkrankungen der Pulpa und des Periapex

Der gesunde Zahn besteht aus der sichtbaren Zahnkrone und einer oder mehreren Zahnwurzeln. Die Zahnhartgewebe bestehen aus dem sehr harten Zahnschmelz und dem Dentin (Zahnbein). Im Inneren der Zahnkrone und der Zahnwurzel befindet sich die Pulpa (Zahnnerv). Diese besteht aus Bindegewebe, Blut- und Lymphgefäßen und Nervenfasern. Die gesunde Pulpa reagiert auf Irritationen, die durch Karies oder eine Verletzung ausgelöst werden können, in der Regel mit einer Entzündung. Wird früh genug eingegriffen, z.B. durch Entfernung der Karies, sachgemäßem Schutz der Pulpa und Anfertigung einer Füllung oder Krone, kann die Entzündung wieder ausheilen. Wird nicht frühzeitig eingegriffen, schreitet die Entzündung voran. Dies ist zumeist mit heftigen Zahnschmerzen verbunden. In der Folge kann es zu einem Absterben der Pulpa und zu einer bakteriellen Infektion der Wurzelkanäle kommen. Die von den Bakterien in das periapikale Gewebe abgeschiedenen Gifte bewirken oft chronische Reaktionen (Granulom, Zyste). Schlimmstenfalls infizieren die Bakterien das knöcherne Gewebe im Bereich der Wurzelspitze und es kommt zu eitrigen Abszessen (dicke Backe). Durch solche Infektionen wird der gesamte Körper belastet.

Behandlungsmaßnahmen

Zu den wichtigsten endodontischen Behandlungen gehören die Maßnahmen zur Vitalerhaltung der Pulpa sowie die Wurzelkanalbehandlung. Eine Wurzelkanalbehandlung muss durchgeführt werden, wenn eine Entzündung der Pulpa und die damit verbundenen Schmerzen nicht mehr rückgängig gemacht werden kann oder wenn das Gewebe der Pulpa schon abgestorben ist. Das Ziel einer Wurzelkanalbehandlung ist es, das gesamte Kanalsystem zu reinigen und auf Dauer hermetisch zu verschließen, um vorhandene Mikroorganismen zu entfernen und das Eindringen von Mikroorganismen oder Körperflüssigkeiten zu verhindern. Ein korrekt mit einer Wurzelkanalfüllung versehener und abschließend mit einer adäquaten Füllung oder Krone versorgter Zahn kann dauerhaft funktionsfähig bleiben und stellt keinerlei Belastung für den Gesamtorganismus dar.

Zahnersatz

Festsitzende Kronen und Brücken
... versorgen in der Regel große Zahndefekte (Kronen, Teilkronen) oder schließen ganze Zahnlücken (Brücken). Sie werden mittels spezieller Materialien dauerhaft auf die beschliffenen Restzähne, bei Brücken Pfeilerzähne genannt, zementiert. Ist nicht mehr ausreichend natürliche Zahnhartsubstanz zur Aufnahme der Kronen vorhanden, wird diese durch einen Stiftaufbau ersetzt.

Herausnehmbarer partieller Zahnersatz
... dient zur Versorgung von großen Lücken oder verkürzten Zahnreihen und wird an den natürlichen Zähnen befestigt. Dies geschieht entweder mittels sichtbarer Klammern oder klammerlos bei kombiniertem Zahnersatz. Bei letzterem ist der herausnehmbare Teil des Zahnersatzes mit überkronten Zähnen verbunden. Verbindungselemente können Druckknöpfe oder Anker, Stege, Riegel, Geschiebe oder Doppelkronen sein. Die Unterschiede liegen in der Haltbarkeit, dem Komfort, der Ästhetik und dem Preis und sind von der Ausgangssituation abhängig.Zahnaufhellung, im Werbejargon auch "Zähne bleichen" oder inzwischen weit verbreitet auch "Bleaching" genannt, dient dazu, einzelnen Zähnen oder allen Zähnen eines Zahnbogens eine hellere Zahnfarbe zu geben.
Da der Wunsch nach "weißen" Zähnen uralt ist, hat es auch in den wohlhabenden Schichten seit Jahrhunderten Versuche gegeben, Zähne aufzuhellen. Dabei wurden bis in die Gegenwart oft Mittel eingesetzt, die ohne Wirkung blieben, die Zähne schädigten oder wenig praktikabel waren (Urin von Mensch und Tier, Säuren, verschiedene andere Chemikalien). Heute ist man in der Lage, Zähne wirkungsvoll, praktikabel und substanzschonend aufzuhellen. Die meisten Studien zeigen, dass bei sachgemäßer Anwendung und ph-neutralen Präparaten keine Zahnschäden zu befürchten sind.


Gründe für Zahnaufhellung

Wie bei den meisten kosmetischen Eingriffen, ist für die Patienten das jeweils aktuelle Schönheitsideal bzw. "Abweichungen" davon motivierend. Eine medizinische Notwendigkeit ist nicht gegeben.Zahnverfärbungen unterschieden sich von Belägen dadurch, daß farbgebende Stoffe unterhalb der Zahnoberfläche in den Zahnschmelz eingelagert worden sind und daher nicht mehr durch Zahnreinigung entfernt werden können. Eine professionelle Zahnreinigung (PZR) ist bei Zahnverfärbungen daher entgegen langläufiger Werbeaussagen sinnlos und empfiehlt sich vor dem Bleaching auch nur dann, wenn tatsächlich Beläge vorhanden sind. Eine zahnärztliche Überprüfung der Zähne auf Zahn- oder Zahnfleisch-Schäden sollte hingegen in jedem Fall vor einer Bleaching-Behandlung stehen.
Bleichmittel
Zur Zahnaufhellung kommen i. d. R. Präparate zum Einsatz, welche Wasserstoffperoxid (H2O2) (z.B. in der Form von Carbamidperoxid) enthalten. Sie können in den Zahn eindringen und dort Sauerstoff-Radikale abspalten. Diese sind in der Lage, Farbstoffe im Zahn chemisch so zu verändern, dass sie nicht mehr farblich in Erscheinung treten. Zahnaufhellungsmittel sollten einen neutralen pH-Wert haben, damit sie die Zähne nicht aufrauen und so einer erneuten Verfärbung keinen Vorschub leisten.Verschiedene Methoden kommen zur Anwendung:Das Aufhellen mit individuell gefertigten Schienen ("Homebleaching"): Hierbei wird für den Patienten - nach Abformung der Zähne und Modellherstellung - durch die Zahnarztpraxis bzw. dessen Labor oder durch einen Dentalkosmetiker eine passgenaue Kunststoffschiene tiefgezogen und ausgeschnitten, welche die Zähne überdeckt. Zur Zahnaufhellung wird diese Schiene mit peroxidhaltigem Aufhellungsgel befüllt. Je nach Konzentration trägt der Patient diese Schienen nun zwischen einer und acht Stunden. In der Regel genügen zur Aufhellung ca. 15 Behandlungen. Das Aufhellen durch direktes Auftragen ("In-Office-Bleaching"): Hierbei werden höher konzentrierte Präparate eingesetzt. Daher geschieht diese Behandlung auf dem Patientenstuhl des Zahnarztes oder Dentalkosmetikers, und das Zahnfleisch muss zuvor geschützt (abgedeckt) werden. Das Aufhellungsmittel wird vom Behandler direkt auf die aufzuhellenden Zähne gebracht und wirkt dort ein. Mitunter wird durch eine Lichtbestrahlung versucht, die Wirkung zu intensivieren. Nach 15-30 Minuten wird das Gel entfernt. Ist die Aufhellung noch nicht ausreichend, kann das Verfahren wiederholt werden. In der Regel sind bei einer erstmaligen Zahnaufhellung drei Behandlungen nötig, um ein dauerhaftes Ergebnis zu erreichen. Das Aufhellen durch Einlagen im Zahn ("Walking-Bleach-Technik"): Ist ein einzelner, devitaler ("toter") Zahn aufzuhellen, so kann dies auch mit einer Einlage im Zahn geschehen. Die Krone des Zahnes wird dazu geöffnet (durch die vorangegangene Wurzelkanalbehandlung ist diese ja bereits aufgebohrt worden) und ein geeignetes Mittel wird in die Höhle eingebracht, die früher das Zahnmark (die Pulpa) ausgefüllt hat. Der Zahn wird wieder provisorisch verschlossen und das Aufhellungsmittel für einen oder mehrere Tage im Zahn belassen.
Die Methode 1 ist vor allem angezeigt, wenn der gesamte Zahnbogen aufgehellt werden soll.Die Methode 2 wird meist gewählt, wenn es um die Aufhellung einzelner, vor allem vitaler (lebender) Zähne geht, bzw. wenn es sehr schnell gehen soll.Die Methode 3 kommt bei einzelnen devitalen (toten) Zähnen in Frage.
Wie lange hält eine Zahnaufhellung vor? Gibt es Nebenwirkungen? Für alle marktüblichen Methoden gilt: Die Aufhellung der Zähne hält nicht ewig. Allerdings ist die Dauerhaftigkeit des Ergebnisses oft wesentlich von der Qualität der Mundhygiene bzw. von der regelmäßigen professionellen Entfernung von Zahnbelägen abhängig. Sollten nach einem oder mehreren Jahren die Zähne wieder etwas "nachdunkeln", sind "Auffrischungsbehandlungen" möglich. Frisch behandelte Zähne können empfindlich gegen Süßes und Saures und temperaturempfindlich sein. Diese Erscheinungen sind jedoch meist nur temporär und klingen in einigen Tagen nach der Behandlung ab. Haben die verwendeten Zahnaufhellungsmittel einen niedrigen pH-Wert (d. h. sie sind sauer), können die Zahnsubstanzen beim Bleaching oberflächlich leicht aufgeraut. Daher sollte man stets darauf achten, dass nur Zahnaufhellungsmaterialien im pH-neutralen Bereich angewendet werden. Zahnaufhellung beim Zahnarzt oder in Selbstbehandlung? Kosten und Risiken
Neben diesem so genannten professionellen "Office-Bleaching" oder "Homebleaching" kommen heute immer mehr Präparate in den freien Handel, die vom Patienten selbst gekauft und angewendet werden können. Die frei verkäuflichen Zahnaufhellungsmittel sind von sehr unterschiedlicher Qualität. Leider sind darunter auch Mittel, die den Zähnen schaden oder nur zu einer unzureichenden oder ungleichmäßigen Aufhellung führen. Das gewünschte Ergebnis ist damit unsicher, denn das Bleichgel, das in der Arztpraxis oder beim Dentalkosmetiker verwendet wird, ist meist höher konzentriert als jene Pasten, die es im Supermarkt oder in Apotheken gibt. Aufklebbare Bleichstreifen wirken ebenfalls nur gering und sehr ungezielt. Preiswerte vorgefertigte Schienen sind zu ungenau, führen zu unterschiedlichen Aufhellungen und es kann zu Zahnfleischreizungen kommen. Es gibt jedoch inzwischen auch individuell angepaßte Bleichschienen im Set mit professionellen Bleichgelen, die den Vorteil bieten, professionelles Homebleaching auch ohne Besuch in der Praxis bzw. im Studio zu bieten (sog. "smilekits").Zahnaufhellungs-Behandlungen in Bleaching-Centern sind mit den entsprechenden Behandlungen in Zahnarztpraxen gleichzusetzen: da sowohl Zahnärzte als auch Dentalkosmetiker Zahnaufhellung anbieten dürfen und es bei beiden keine standardisierte Ausbildung gibt, müssen und sollten Kompetenz, Preise und Leistungsumfang des Anbieters anhand eigener Kundenrecherchen herausgefunden werden.
Veneer ist eine hauchdünne, lichtdurchlässige Keramikschale für die Zähne, die mit Spezialkleber auf die Zahnoberfläche - vor allem von Frontzähnen - aufgebracht wird. Die Haftschale besteht aus Keramik (Porzellan). Generell stellt der Einsatz von Keramik-Veneers keine gesundheitliche Gefährdung dar, weil das Keramikmaterial eine sehr hohe Bioverträglichkeit hat. Probleme gibt es nur bei sehr massiv fluoridiertem Zahnschmelz. Mit Veneers können leichte Zahnfehlstellungen, Zahnlücken, unbefriedigende Zahnfarben und lokale Verfärbungen korrigiert werden. Durch Veneers erhalten die sichtbaren Oberflächen der Zähne ein optimiertes Aussehen, und auch die Zahnfarbe wird bei diesem Verfahren individuell korrigiert.
Veneer ist das englische Wort für "verhüllen" oder "verdecken".Vorliegende klinische Langzeituntersuchungen belegen, dass innerhalb von sechs Jahren nur zwei Prozent der Keramik-Veneers verloren gehen. Diese positive Bilanz hat zur Anerkennung des Verfahrens durch die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) Vollkeramische Restauration [
Keramik ist Licht durchleitend und zahnfarben, chemisch inert, d.h. sie geht im Mund nicht in Lösung, deshalb biologisch sehr verträglich, ermöglicht ein sehr ästhetisches Zahnbild. Keramik ist geeignet für Einlagefüllungen (Inlays), Onlays, Teilkronen, Veneers (Frontzahnschalen bei Verfärbungen), Kronen und Brücken. Zum Einsatz kommen Silikatkeramik (Frontzahn, Prämolaren), Oxidkeramik (Prämolar, Molar), Zirkonoxidkeramik (Kronen und Brücken im Seitenzahngebiet).
Mit Hilfe von Veneers (engl: Verblendungen) lassen sich Verfärbungen als auch Zahnschiefstellung korrigieren oder eine ganz neue Zahnfarbe ermöglichen. In der Regel werden dabei alte Kunststofffüllungen oder Eckenaufbauten entfernt.
Zahnschmuck wird in vielen Varianten angeboten. Die bisher Bekanntesten sind: Dazzler, Twinkles und Zahn-Tattoos. Sie haben eines gemeinsam: Der Zahnarzt klebt das Motiv schmerzfrei und fachgerecht auf einen Schneidezahn. Bohren ist nicht nötig. Natürlich kann der Zahnschmuck auch wieder entfernt werden. Schäden am Zahn entstehen dabei nicht.